Stihl macht es besser. Die wissen in puncto Markenführung und Innovation immer ganz genau, wo es warm rauskommt. In Waiblingen erfinden sie sich regelmäßig neu, und zwar so, dass die Menschheit immer noch ein bisschen mehr von Stihl will. Früher gab es nur die geile Motorsäge und das eine oder andere unter „ferner liefen“. Heute gibt es die geile Motorsäge und, nun ja, den Laubbläser. Der Markenfan mit der Reihenhausmentalität ist ganz scharf auf sein bestes Garten-Stück. Aber nur die eine Stunde, die er es über den Waschbeton spazieren führt. All die andere Zeit, bevorzugt er die stille Samstagsnachmittagsidylle auf La Terrazza und beißt in die groß karierte Aluliegenauflage, wenn reihum der eine wie der andere ferne Nachbar das Blasgerät BG 56 mit Runddüse, 2-Mix-Benzinmotor und Stopptaster bedient. Stihl erreicht mit den Dingern drei Ziele auf einmal: 1. die transformative Kompetenzaufweitung vom Sägen aufs Blasen; 2. das Wecken extremer Begehrlichkeit durch, nun ja, das Ding kommt daher wie ein ordentlicher Phallus, und damit macht jeder Bläser eine gute Figur; 3. die Schaffung eines ganz neuen Marktes – Besen und Schaufel sind für Weicheier und von vorgestern. Ein Kult wird begründet und ganz nebenbei ist die die phonetische Vorhölle plastik- und metallgeworden. In der öffentlichen Meinung sind die Leute von Stihl vorbildhafte Disruptoren; sie gehen nicht auf den Markt, sie machen den Markt. Und es kommt überhaupt nicht rüber, dass sie die akustische wie die olfaktorische Umweltverschmutzung befördern. Außer bei den zu vernachlässigenden Rebellentruppen „Laubbläser verbieten“ (772x „gefällt mir“) und „Laubbläser abschalten“ (342x) auf Facebook.